Der Berg Mount Fuji ist mit seinen 3776m der höchste Berg (oder besser gesagt Vulkan) Japans.
Vulkan klingt vielleicht erst einmal gefährlich aber wenn ihr den Fuji besteigt, habt ihr mit einer sehr sehr großen Wahrscheinlichkeit nichts zu befürchten. Insgesamt ist er zwar ganze 16 mal ausgebrochen, aber das letzte, der 16.Dezember 1707, ist schon eine ganze Weile her. Woher man weiß, dass der Fuji 16 mal ausgebrochen ist? Ich habe keine Ahnung, aber so stand es jedenfalls auf Wikipedia.
Naja nun genug zur Vorgeschichte und nun zum eigentlichen Trip!
Wie zu Beginn bereits erwähnt bin ich einen Tag nach meinem Geburtstag, am 24.Juli den Fuji mit 12 Freunden erklommen, um gemeinsam am nächsten Morgen den Sonnenaufgang zu bewundern und ich kann dazu nur eins sagen, ES WAR DER HAMMER!
Wir konnten uns unglaublich glücklich schätzen, dass das Wetter so gut mitgespielt hat, da vor allem das Wetter in höheren Gebieten sehr schwer hervor zu sagen ist aber während unserer Kletter experience hatte es nur einmal für vielleicht 15 Minuten geregnet.

Insgesamt ist das Wetter jedoch sehr sehr Wechselhaft, aber das ist für den Mount Fuji nichts all zu besonderes.



Um den Fuji zu besteigen gibt es insgesamt 4 verschiedene Routen:

Die Routen brauchen im Aufstieg zwischen 5 und 7 Stunden und im Abstieg zwischen 3 und 4 Stunden. Wir haben uns seiner Zeit dazu entschieden den Fujinomiya Pfad hoch zur Bergspitze zu nehmen und haben insgesamt so ca. 7h mit einigen Pausen gebraucht.
Für den Aufstieg haben wir uns nicht den leichtesten Pfad ausgesucht, da er laut Berichten, nicht ganz so überlaufen wie der beliebteste Pfad sein sollte. Da am Wochenende sehr gutes Wetter angesagt war (auch wenn das nicht viel heißen muss), haben wir uns dann für den Pfad entschieden, was meiner Meinung nach die richtige Entscheidung war, da die Aussicht der Hammer gewesen ist und wir beim Abstieg gemerkt hatten, dass der Einfachste Pfad der sogenannte Yoshida Pfad, doch sehr sandig ist. Das kann ganz schön nervig sein, wenn man nicht spezielle Schuh-Accesoires (Gamaschen/Gaiters) hat, welche verhindern, dass Sand eindringen kann.

Außerdem ist er auch um einiges “rutschiger” als der steinige Fujinomiya Pfad den wir zum Aufstieg genommen haben.
Wir sind damals so gegen 1 los gewandert und gegen 7, als die Sonne gerade dabei war unterzugehen, bei unserer Unterkunft angekommen. Bevor es ganz auf die Spitze gegangen ist haben wir eine Rast in einer Unterkunft ca. 30min von der Bergspitze entfernt gemacht. Günstig und bequem war das ganze zwar nicht (hat glaube ich so um die 70€ gekostet), war es jedoch allemale Wert.
Auch wenn es weder Heizung, noch Klima gab und man mit seinen ganzen Klamotten doch noch ein wenig im gestellten Schlafsack gefroren hat, hat die Pause uns allen denke ich gut getan, auch wenn manche von uns, unter anderem ich, nicht wirklich schlafen konnten.

Naja, immerhin gab es eine kleine Portion warmes Essen.

Kleiner Pro Tipp: Wenn ihr mal den Fuji erklimmen und dort oben in einer Unterkunft unterschlupf finden wollt, nehmt euch ein kleines Handtuch mit, dass ihr euch übers Gesicht legen könnt. Nachts Zieht es ganz schön und da das Gesicht im Schlafsack frei liegt, kann es dort ganz schön frösteln.
Den Trick habe ich für mich leider zu spät entdeckt (so ca. gegen 3 als die mitarbeiter im Nebenzimmer schon wieder am rumfuchteln waren).
Anschließend haben wir uns bis halb 4 ausgeruht und sind ab 4 die letzten Meter hoch spaziert.

Ganz oben war es zwar nicht gerade warm, aber da wir alle gut eingepackt waren ging das. Beim Abstieg wiederum musste man die Stück für Stück aufgeladenen Kleidungsstücke dann Teil für Teil wieder Ablegen um nicht im eigenen Schweiß zu ertrinken, immerhin war es zu der Zeit Sommer und wir sind von den anfänglich getragenen T-Shirts, auf Winterjacken und Thermounterwäsche umgestiegen als wir uns der Bergspitze genähert haben.
Alles in allem war es die lange Reise allemal Wert und, obwohl es ein japanisches Sprichwort gibt welches besagt dass nur Idioten den Mount Fuji zweimal besteigen, würde ich es wieder tun!

Füe alle die fürchten, dass der Mount Fuji nix für Anfänger ist möchte ich jedoch noch gesagt haben, dass ein Paar von uns in Ihrem leben kaum Berge bestiegen sind und es dennoch geschafft haben. “Professionelles” Equipment kann man sich für die Bergbesteigung auch ausleihen, sodass man Wanderschuhe, spezielle Hosen, Jacken und dicke Handschuhe nicht extra kaufen muss. Das Ganze kostet zwar ein wenig (ca. 80-100€) aber damit ist man dann auch für alle Fälle ausgestattet und neue Sachen zu kaufen ist im Endeffekt um einiges teurer.