Diesmal als Reiseatgebuch...
Die Exkursion, welche von meinem Stipendiengeber dem DAAD organisiert wurde, umfasste insgesamt 4 Tage (20.-23. Juni), von welchen der erste Tag, aufgrund des seinerzeit auferlegten Notstandes in Tokio, leider online stattfinden musste. Die Exkursion war ein Mix aus Informationsveranstaltungen über Dreifachkatastrophe 2011 (Erdbeben, Tsunami und Atomkatastrophe) sowie Wiederaufbaumaßnahmen und Networking-Veranstaltungen. Der Grund, weshalb sich unser Stipendiengeber für die Dreifachkatastrophe entschieden hatte war, dass die meisten Menschen mit der 2011 stattgefundenen Katastrophe lediglich Fukushima und die Atomkatastrophe verbinden, das Ausmaß dieser Katastrophe jedoch viel viel größer ist als "lediglich Fukushima". Auch mir war das ganze vor dieser Exkursion nicht bewusst und ich denke somit kann ich behaupten, dass diese ihren Zweck auf jeden Fall erfüllt hat!
Der DAAD hat dabei keine Kosten und Mühen gescheut und so gut es geht mit super leckerem Essen und traditionell japanischen Unterkünften zu versorgen.

Während der Exkursion haben wir über die Katastrophe mit NGO's und staatlichen Organisationen gesprochen und konnten uns somit unser eigenes Bild über die Katastrophe, sowie Japans Umgang mit dieser und ihren Konsequenzen bilden. Darüber hinaus haben wir auch mit ein paar Privatpersonen sprechen können, welche bei der Katastrophe damals dabei gewesen sind und ihre Erfahrungen mit uns geteilt haben.
Die Highlights der Exkursion waren für mich persönlich:
- der Besuch des Start-Ups PlantX (ansässig in Tokyo), welches sich mit sogenanntem vertical farming auseinander setzt
- der Besuch einer Sake-Brauerei
- das Zoom-Gespräch mit Herrn Uwe Richter. Ein deutscher Zeitzeuge Katastrophe, welcher uns ebenfalls angeboten hat bei im in Shizukuishi in Iwate vorbeizuschauen und die Gegend sowie die Auswirkungen der Dreifachkatastrophe mit eigenen Augen zu sehen. Netterweise hatte dieser uns angeboten ihn besuchen zu kommen.
Ursprünglich war vom DAAD ein Plan in diese Regionen geplant gewesen, aufgrund der aktuell unvorhersehbaren Corona-Entwicklung sah sich der DAAD allerdings gezwungen ein Alternativprogramm auf die Beine zu stellen, sodass wir letzten Endes nicht all zu weit weg gefahren sind.
Wir Jungs aus unserer Stipendiengruppe haben uns im Anschluss an die Exkursion dazu entschieden die Gegend auf eigene Faust zu erkunden und Herrn Richter sowie Herrn Richard Halberstadt (Engländer) aus Ishinomaki (in Miyagiken), mit welchem wir ebenfalls einen Zoom-Call gehabt, haben persönlich einen Besuch abzustatten (mehr dazu in meinem Bericht über die Touhoku Region).
Ein kleiner Zusatz
Die Sakebraurei befand sich im sogenannten Okutama . Am 04. März dieses Jahres bin ich schon einmal hierhin gereist und kann es als Ausflucht ins Grüne total empfehlen! Die Gegend ist mit dem Zug ca. 2 Stunden von Tokyo entfernt (Kosten hin und zurück mit dem Zug ca. 17€) und eine herrliche Gegend um einfach mal aus der Großstadt rauszukommen und in einer Mischung aus Natur und Zivilisation einen Spaziergang zu machen, Angeln zu gehen oder ein Kajak/Kanu/Rafting Tagestrip zu machen.
In Okutama habe ich außerdem das erste Mal Wasabi Eis probiert. Falls du wie ich Wasabi gerne magst, wirst du dieses Eis lieben und solltest es definitiv mal probieren, wenn du in der Gegend bist. :D Falls dir normales Wasabi eine Nummer zu scharf ist, keine Angst, das Eis ist um einiges milder. :D

Fotos zum Okutama trip findest du hier.